Komponist des Schweizer Psalms

Im stillen Bauen am Urnersee steht sein Denkmal. Jeder Lehrer kennt ihn. Er weiss von ihm, dass er uns ein Lied geschenkt hat, das zu den besten des Schweizerlandes gehört, den Schweizerpsalm «Trittst im Morgenrot daher»!

Nikolaus Zwyssig war der Sohn eines Kleinbauers im kleinen Dorf Bauen. Er wurde am 17. November 1808 geboren und hatte 3 Brüder und eine Schwester. Sein Vater starb als er noch Kind war. Der frühere Pfarrer Bumbacher von Bauen nahm sich der Familie an und bog der Familie Obdach. Er sicherte den fünf Kindern eine angemessene Ausbildung. Alle drei Brüder und die Schwester traten Kloster bei, der andere Brüder wurde später ein Musiklehrer.

Von 1821 bis 1841 war er zunächst Klosterschüler und Sängerknabe und dann Pater im Kloster Wettingen. Er wirkte dort als Priester, Lehrer und Sekretär des Abtes und Kapellmeister. 1834 schuf er eine lateinische Messe für vier gemischte Stimmen, der sehr rasch andere geistliche Gesänge folgten. 1835 komponierte er seine Festmesse zu Ehren seines Lehrer Pfarrer Bumbacher. Das Graduale dieser Messe wurde später die Melodie des Schweizerpsalms. In kurzer Zeit schuf er über 40 kirchliche und weltliche Gesänge, meist auch mit Orgel- und Orchesterbegleitung. Nach der Aufhebung des Klosters durch den Grossen Rat des Kantons Aargau anfangs 1841 zogen die Mönche einige Jahre lang umher Der «Schweizerpsalm» entstand anno 1841, nachdem P. Alberik aus Wettingen vertrieben worden war. P. Alberik. Er fand zunächst Unterkunft in Zug, wo sein weltlicher Bruder ein Institut leitete. Am Zäzilienfeste 1841 in Zug erklang zum ersten Mal das Lied «Trittst im Morgenrot daher». Und ebenfalls wurde das Lied hier zum ersten Mal vierstimmig gesungen. Von nun an lebt der Psalm im Schweizerfolk fort und ist so heimisch wie kaum ein zweites.

Nach dem Sonderbundskrieg war Zwyssig über sechs Jahre im Kloster Wurmsbach (Jona am Zürichsee) zu Gast. Er leitete dort am neu gegründeten Töchterinstitut den Musikunterricht und schuf zahlreiche geistliche sowie weltliche Kompositionen. 1854 gelangten die umherirrenden Mönche schliesslich ins Vorarlbergische. Zwyssig beteiligte sich an der Neugründung als Kantor, verstarb allerdings nach wenigen Monaten an einer Lungenentzündung.

Nikolaus Zwyssig, der mit dem Namen Johann Josef Maria getauft wurde, erhielt im Kloster zu Wettingen seinen Namen Alberik. Als begnadeter Musiker beherrschte er Violine, Klavier und Orgel. Er war als Frohnatur bekannt und von allen gemocht und gern gesehen. Er hinterlässt und ein Stück Heimat und Geschichte: Den Schweizerpsalm.